REM–Rebound, 2018
Digital , 00:04:53
Director, Camera, Editing: Sarah Buechel
Music : Friedemann Liebaug
An der Schnittstelle zwischen journalistischer und künstlerischer Repräsentation versucht der Experimentalfilm REM-Rebound die ungreifbare und verborgene Realität der nächtlichen Träume sichtbar abzubilden.
Traumtagebucheinträge von 7 unterschiedlichen Personen dienten als Quelle der Inspiration und Storyboard des Werkes. Somit nimmt der Film eine Art biografische Haltung zur psychischen, emotionalen und verborgenen Seite ein und spielt mit inneren intimen Bildern, verschobenen Perspektiven und paradox erscheinenden Motiven aus der parallelen Wirklichkeit.
Einige Traumsituationen der Träumenden wurden abstrakt in symbolische Bilder transformiert und eingewoben, einige konkrete Szenen in den Film adaptiert. Scheinbar zusammenhangslose performative symbolische Elemente werden durch repetitive Muster verbunden. Die Konstruktionen von Bildern aus der Welt des Schattenhaften fügen sich zu einer Assoziationskette zusammen, welche eine fragmentale Erzählstruktur erschafft.
Der Film versucht sich an dem Vorgang eines Traumes anzunähern. Die Anfangsszene geprägt von einem emotional heiteren Flügelschlag, verliert ihre Unbeschwertheit in einem chaotischen Bilderlabyrinth. Aus in der freudschen Theorie manifestierte Charakteristika des Unbewussten, wie Zeitlosigkeit, Verschiebung und Kondensation, verstärken diese, in Form von filmischen Effekten, das emphatischen Nachempfinden des Traumes.
Die Musik ist eine Spiegelung aus dem Labyrinth der Bilder in eine weitere Sphäre der traumhaften Wahrnehmung und erschafft durch dieses Wechselspiel ein Gefühl von Zeit und Raum.
Der Titel REM-Rebound weißt auf die wissenschaftliche Bezeichnung für eine auftretende Häufung von REM-Phasen hin, welche vor allem nach der Einnahme von Schlafmittel ausgelöst wird.
Der Film versucht sich in einer Rekonstruktion der Verstrickung von Bewussten und Unbewussten, Wachzustand und Traumerlebnis. Der nächtliche Traum erscheint in einer Metamorphose der Wirklichkeit. Diese Metamorphose wurde aufgegriffen und wiederum durch das Konzept des Werkes einer Verwandlung unterlegt. Surreale Traummotive wurden abstrahiert und ihre fantastische Natur in der Wachrealität wiederentdeckt. Somit versucht der Film, die schon im 16. Jahrhundert behandelte Problematik von Descartes, den Traum vom Wachzustand zu unterscheiden, zu ergründen. Eine Metamorphose von einer Metamorphose von einer erlebten Wirklichkeit deren Realität verborgen bleibt.